In der Schreibpause werden die bislang geschriebenen Texte

überarbeitet.

 

 

 

 

Dichter-Liebe

 

Ich bin so gern bei Dir mein Spatz,

zu einem schön versauten Tätatät mit dir,

doch noch viel lieber bin ich ganz allein,

mit meinem Schatz,

dem gut gebauten Satz,

von mir.

 

 

 

Das Deitsch-Sein

 

Man muss das Deitsch-Sein

buntgemischt verdinnen,

denn dickt sich’s ein,

so stockt ihm leicht das Blut,

es kann im Halsumdrehn

zu braunem Klump gerinnen

und wie gesagt,

so schon gehabt,

DAS tut dem Deitsch-Sein gar nicht gut.

 

 

hätten

 

Was wäre hier

aus diesem Land geworden ?

Wenn dieses

sagenhafte unfassbare Morden,

nicht wirklich stattgefunden hätte ?

Wenn wir an seiner Schande Schädelstätte,

so jüdisch hätten bleiben können,

wie wir es in des Wolfes Wolle

längst gefärbt schon waren ?

Wir waren Deutsch,

wir waren die Barbaren.

Wir konnten uns das Menschsein

noch nicht gönnen.

 

Was wäre hier aus diesem Land geworden wenn,

wenn wir das alles nur nicht hätten hätten hätten,

wir waren deutsch,wir waren nicht zu retten.

 

 

 

 

das deutscheste Wort

 

auf Seite fünfhundertfünfzehn

im Duden,

Einzahl: der Jude,

Mehrzahl: die Juden.

 

 

Tinte

 

Dann kommt die Zeit,

da schreibt man wieder Briefe,

an frischer Tinte

klebt des Herzens blaue Tiefe.

Es tropfen Tränen auf den pinken Büttenbogen,

verwischen blindlings

all das federschön Gelogen.

 

 

Suchen

 

Du sollst Gedichte nicht verstehen,

du sollst Gedichte lesen.

Es wird dabei dir etwas durch dein Suchen wehen,

denn mehr als Suchen

ist das Ganze nicht gewesen.

 

 

 

Arsch Amor

 

Komm hau dich ins Bett du mein Sehnen,

der Tag war nur solo und still,

All dein Einsam durchnächtig zu dehnen,

bringt’s partout nich ,was man und Mann will.

Sone Schnute mal wieder zum Schwindel erreden,

so ein Gegen ein Über zum Schnabel polier’n,

Arsch Amor nimmt nun mal nicht jeden,

zum Glückswahn in’s Herz tätowier’n.

 

Verratz dich matratzig mein Hoffen,

deck Splitter und Faser mit Keuschhusten zu,

vor Hoffen die Seel ganz versoffen,

spintisiert sich schamhaarlos ein nachtnacktes Du.

So ein Hüftschwung um wieder am Virgo zu lecken,

komm geig mir den Tango,komm blues mich auf Trab.

Doch Arsch Amor überspannt nur den Stecken

und bricht mir dabei einen ab.

 

Los hau dich aufs Ohr du mein Träumen,

im Munkeln da sind alle Suchstaben flau,

das Glück liegt bereit zum versäumen,

stammelt F, stottert R , flüstert AU.

So ein AU,wenn der Bauch sich sanft rundet,

so ein Schaudern aus Tausend und Schön,

wenn der Traum-Schoß sich wässrig bemundet,

dann kriegt auch Arsch Amor den Föhn.

 

 

 

 

 

 

Wenn späte Rosen

 

Wenn

schwer vom Regen

späte Rosen

die Köpfe tief nach Unten neigen,

einander ihre angewelkten Schattenseiten zeigen.

 

Wenn

schwer vom Regen

späte Rosen

die Köpfe matt zu Boden senken

einander ihr müde Blütenlast zu schenken.

 

Wenn

schwer vom Regen

späte Rosen

die Köpfe Richtung Erde hängen,

im letzten vagen Duft sich aneinander drängen.

 

Wenn

schwer vom Regen

späte Rosen.

 

 

Zweizeiler

 

Ich allein,

Du kommstrein,

Wir zweibier.