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Hier ist

das Erste Deutsche Fernsehen

mit der Tagesschau.

 

Heute im Studio

Jan Hofer.

 

Guten Abend

meine Damen und Herren,

ich begrüße sie zur Tagesschau.

 

 

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Zu Risiken und Nebenwirkungen

lesen sie die Packungsbeilage und

fragen sie ihren Arzt oder Apotheker.

 

 

 

 

Der gealterte Paris

 

Er ist noch einmal an den Mythenort gehumpelt,

der Apfel in der Hand ist längst verschrumpelt,

er wartet hofft dass vielleicht eine der Erinnerungen wieder käme,

und ihn trotz seiner Wurmstich-Jahre ohne Handkuss zu sich nähme.

 

Wie stolz erstrahlte Hera damals schlank im dunklen Kleid,

Athene strotzend stark vor kluger Heiterkeit,

und Aphrodite von den Hüften ihm den Gürtel überreichend

an seiner Jugend Wechselpuls errötend und erbleichend.

 

Da steht der Greis mit seinem alten Apfel in der Hand,

Glück schreckt sich vor der Faust und scheut das Pfand,

Er sinnt den Wolken und den Tieren auf der Weide zu

bevor er geht reicht er ihn einer bunt gescheckten Kuh.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tiefes Schauen

 

Hans schaut nach oben,

in die Tiefe und die Breite,

fern hinter einer schwarz getarnten Weite,

erkennt sein Innenauge tausend neue Erden,

im Untergehen,Aufgeh’n und im abgekühlten langsam wohnlich werden.

 

In Hans fängt ein Gewissheitsnebel an

sich tröstlich zu verdichten,

man kann zur Not auf diesen Erdball hier verzichten.

 

 

 

Nach dem Essen

 

Eine Runde im Park.

Ein halbes Stündchen die Beine hoch legen.

In der sicheren Gewissheit

wiederkehrenden Hungers.

 

 

 

Verabschiedung der Seele

 

wieder ein überflüssiges Gepäckstück weniger

auf meiner Reise

zu den dampfenden Misthaufen der Menschwerdung.

 

 

geöffnetes Fenster

 

Abends, wenn die Luft

die abgedunkelt kühle,

froschhautfeucht voll Wiesenduft

die  Schwüle,

sanft aus meinem Teppich trägen Zimmer drängt,

und dem Hirn, das sich um eine wundgeriebne Liebe kränkt,

schwerelos beatmende Gefühle

schenkt.

 

 

Der eigenen Enge

 

Keinen größeren Dienst erweisen

als den Anderen

in Freiheit gewähren zu lassen.

 

 

 

Ökonomie

 

Seit ich mir freigiebig

jede Art von Kredit gewähre,

doppelt bereichert.

Bekommen ohne zu schulden.

 

 

 

 

 

Dreitageglück

 

Brief zerrissen,

mail nicht gelesen,

Bilder gelöscht,

Buch zurück geschickt.

 

Zugsalbe drauf und

Pflaster drüber,

unten drunter Strich,

von oben Deckel.

 

Kann weiter geh’n

sagt der Mann in mir,

steigt ein und

lässt den Motor an.

 

 

 

Der Trick

 

Fromm war’s einst überzeugt zu dichten,

der Herr wird’s irgendwie schon richten.

 

Scheinheilig später dreist zu reimen,

der Schöpfer wird das Schisma leimen,

 

bis schließlich aus Erkenntnisnot

ein kluger Kopf schrieb :“Gott ist tot“.

 

Mit diesem Trick ,nach reichlich Zeit,

hat Gott sich schlau vom Mensch befreit.