Dein Schatz
Was war ich Dir gestern doch gleich,
ich meine ich war dir vielleicht
ein Stückchen Würfelzucker,
ließ von der Süsse mich,
deiner oh wie doch so schlankranken Finger,
fallen ins Teeglas, ertrank,
und lustvoll geschlürft,
träumte mir aufgelöst Dunkles
in deines Magens fröhlich sauerer Feuchte.
Heute Zum Beispiel will ich dir
einen Gotischen Pfeiler mimen.
Schon betrittst du die Kirche St.Bonifaz
kaum eine Elle von mir
setzt in’s Gestühl du dich nieder,
nah meiner kühlenden Rundung.
Schau wie versunken
in das perlmutterne Schweben
einer Motette, sich deine Blicke
kerzenumspiegelt versenken.
Und ich mit angehaltenem steinernem Atem
stütze von Andacht gekräftigt, das Gewölbe
unserer Maßwerk verzierten Liebe.
Schließlich dann morgen, ja morgen,
da werde ich endlich
ein Lied sein,
eins nur für dich und von denen
noch nicht erdachten,
werde so mir nichts so dir nichts,
dir unter den Fahrradhelm kriechen,
während du leichtreifig sandig
den Kiefernadelweg rollst.
Da sprudle ich plötzlich voll Frohsinn
über die windtrocknen Lippen
und höre dich singen:
“Mein Schatz ist ein zaubrischer Narr”.