EINMANNDING

ZEITVERDICHTUNG

Vor der Eisdiele , Nachmittagstext vom 18.07. 2017

Posted on 18 Juli, 2017 in Uncategorized

 

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Vor der Eisdiele

 

In den Pflasterfugen

arbeiten Ameisen und Löwenzahn.

Unter den Sonnenschirmen verfängt sich

das bunt gemusterte Gerede der Leute.

 

Ein Drittel von ihnen wird verhungern,

Ein Drittel wird verdursten oder ertrinken,

Die anderen werden sich gegenseitig umbringen.

 

Wer dann noch übrig bleibt,

wird aus den Pflasterfugen

Löwenzahn und Ameisen fressen.

Stilleben mit schwarzem Gitarrenkoffer, Tagestext vom 18.07. 2017

Posted on 18 Juli, 2017 in Uncategorized

 

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Stilleben mit schwarzem Gitarrenkoffer

 

Wie sich das einfach immer so verabredet,

die Gartenholzschuhe

mit dem Stuhl vom Sperrmüll,

der wiederum einvernehmlich

neben den letzten unvermauerten Lehmsteinen steht,

dazu als farbliche Ergänzung,

auf der Aussteuertruhe,

ein afrikanischer Graskorb,

voll ungelesener Wochenzeitungen.

Während du spielst,

pinselt das Auge weiter.

 

Passbild , Morgentext vom 18.07. 2017

Posted on 18 Juli, 2017 in Uncategorized

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Passbild

 

Fand zwischen alten Papieren

ein Passbild.

 

Haar voll und dunkel,

Haut ohne Flecken.

 

Die Mundwinkel noch am Platz

mit optimistisch spöttischem Lächeln.

 

Heute würde ich so nicht mehr durchgehen.

Die Vergangenheit hat sich einfach zu sehr verändert.

für die Nachwelt , Vormittagstext vom 17.07. 2017

Posted on 17 Juli, 2017 in Uncategorized

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Für die Nachwelt

 

könnte es nicht von höchstem Interesse sein,

zu erfahren,wie ich meinen heutigenVormittag verbracht habe?

Der Radiowecker springt um 6  Uhr 30 auf WDR 3.

Ich massiere mir die OP-Narben mit Salbe ein

und starte danach im Liegen mit dem Muskelaufbautraining

für den Beckengürtel,Bauch, Gesäß und Beinmuskulatur.

Anschliessend lese ich zwei Strophen der Marienbader Elegie,

ohne sie wirklich zu verstehen.Das ewig peinliche Thema:

Viel zu alte Männer mit viel zu junge Frauen.

Ich lüfte gründlich,schüttle das Bett auf und leere die Urinflasche.

Angenehm ist es,nachts nicht zum Klo stolpern zu müssen.

Unten in der Küche setze ich Teewasser auf und richte das Frühstück.

Heute besteht es aus 2 Scheiben Nussbrot mit Butter,

dreierlei Käse, einem gekochten Ei,

2 Tomaten,Oliven und Cornichons.

Mit dem Tee setze ich mich später im Schreibzimmer an den PC

und überweise Rechnungen per Online-Banking,

beantworte ein paar mails und tippe  zwei eigene Rechnungen.

Erste Überlegungen zu den heutigen Tagestexten.

Mit dem Staubsauger kurz über die Brücken vor dem Bücherregal gegangen,

danach auf Knien den rohen Holzfußboden unter der Arbeitsplatte geschrubbt.

Morgendlicher Toilettengan, Zähneputzen , Rasieren ,

anschließend Küche aufräumen,

Kohlrabi und Kartoffeln für das Mittagessen geschält,

Den Biomüll zum Kompost im Garten gebracht,

die ersten Utensilien für die Dänemarkreise zusammengetragen

und in zwei Stauboxen verpackt.

Kartoffeln aufgesetzt und Kohlrabischeiben in Butter angebräunt.

Dann die Arbeitsklamotten angezogen und noch eine  Stunde

in den Garten gegangen, jäten,gießen, ein paar Stauden setzen.

Die Kartoffeln mit Milch und Butter zu Brei gestampft,

mit Salz,Pfeffer und Muskat abgeschmeckt.

Dünne Zwiebelscheiben in der Pfanne gebräunt

Sahnesauce zu den Kohlrabi.

Nach dem Essen eine Stunde Schlaf aus der kurzen gestrigen Nacht nachholen.

 

Nachtrag als Vorschau.

 

Wenn ich Aufwache werde ich mit eine Kanne grünen Tee aufgießen,

dazu Kekse essen. Den Rest des Tages verbringe ich im Garten.

Zum Abendessen, die Reste vom Mittag und einen grünen Salat.

der Kater der Nachbarin muss noch gefüttert werden,

eventuell übe ich das neue Lied zur Gitarre.

Auf Youtube eine alte Aufnahme eines Mozart Klavierkonzertes

Duschen,Zähneputzen und die Narben einreiben.

2 Strophen Marienbader Elegie.

 

 

 

 

Yesterday , sentimentaler Nachmittagstext zum 16.07. 2017

Posted on 16 Juli, 2017 in Uncategorized

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Yesterday

 

Eine von den alten Platten aus dem Regal,

schon lange nicht mehr,wer weiß zum wievielten mal?

verschlissene Hülle,Fettfinger-Papier,

von der B Seite war’s glaub ich die Nummer vier.

Auf den Teller gelegt,

einmal kurz das rote Fasertuch drüber gefegt.

Mit dem Zeigefinger die Nadel am Arm in die Rille hieven,

Der Song zu dem wir

das erste mal,

im Hellen miteinander schliefen.

Total verkratzt mein Rücken und die Scheibe,

und wir verschwitzt und erschöpft

summten mit,verträumt voll verliebt und voll bei Leibe.

 

Oh I believe in Yesterday,

Oh Yesterday,

so fare away.