Nur drei Dinge

 

Dichtung,

Gunst der Stille,

ein

Stift,

ein

Blatt,

mein

Wille.

 

 

 

Vor der Lesung

 

Hoch konzentriert  hochgeklappt

lauscht die Bestuhlung

dem matten Glanz des leeren Wasserglases

auf dem manuskriptfrei entspannt stehenden Pult.

Andächtig senkt die Leselampe den dunklen Blick.

 

Keinerlei Eitelkeit auf der Bühne.

Die Luft frei von staubwirbelnden Schallwellen.

in der schlanke Hülle des Mikrophons

bewahrt der Magnetismus

die schlichte Schwärze des Unsagbaren.

 

Nur die Notbeleuchtung glimmt verheißungsvoll grünlich

und zeigt andeutungsweise

wie die Dinge umrissen werden wollen.

Hier,in diesem Moment oh Dichter,

findet  die reinste aller Poesien statt.

Stille Abwesenheit.

 

Gleich aber wirst Du  hereinplatzen,

erfolgsverwöhnt und bewundert

von all den anderen Beflissenen Hustern und Händie-Klinglern,

wirst dich geschäftig herumblätternd aufbauen,

und wirst,absichtsvoll und gut gemeint,

dieses schönschweigende einsame Wunder zu Nichte lesen.

 

Am Ende dann gibt das lauwarme Geprassel des Beifalls ihm den Rest.

 

 

 

 

 

Allgemeingut

 

lange war’s nur mein Gedicht,

ich zeig dir’s…………………………,

fast schon dein Gedicht.

dann unser’s,

euers,

später Ihr’s,

erst las nur ich es,

jetzt auch wir’s

uns es gegenseitig vor,

zu zweit zu dritt zu fünft im Chor,

plötzlich hört man’s überall,

wird zum Hit,im besten Fall.

 

 

 

Dichter-Lesung

 

Da jagt ein Gedicht das nächste,

löscht ihm die Wirkung wörtlich aus,

vollgestopft mit dichten Köpfen,

wankt das Publikum nach Haus.

 

 

Problem des Reimes

 

Das passende Wort

oft findet sich keimes.

 

 

Nachtrag zum 8.Mai

 

Jedes Jahr am achten Mai,

ist bei uns der Krieg vorbei.

Woanders stellt man nach wie vor den Frieden an die Wände,

der Krieg ist nie zu Ende.

 

 

Po-Esie

 

in der Pfürze

liegt die Würze.

 

 

Tragik

 

Es hängt ein zartes frisches Einzelblatt

an einem groben alten Vielfachbaum,

so einzeln unter Vielen

deshalb sieht man’s  kaum,

dass auf ihm eine fremde neue Botschaft steht,

die in der Massen grünem Rumgeblätter merklos untergeht.

 

 

Zu müde um

 

Zu müde um

noch was zu schreiben,

drum

lass ich’s bleiben.

 

Frage und Antwort I

 

Was kommt da zögernd auf uns zu ?

Auf Dich Mein Ich,

auf Mich Dein Du.